Die Diözese Debrecen-Nyíregyháza wurde am 31. Mai 1993 von Papst Johannes Paul II. mit seiner die Territorialstruktur der lateinischen Kirche Ungarns neu regelnden apostolischen Konstitution Hungarorum gens aus Teilen der Erzdiözese Eger (Erlau) sowie den Gebieten der Diözesen Szatmár (Sathmar, RO) und Nagyvárad (Oradea, RO), später Szeged-Csanád, in den Komitaten Hajdú-Bihar und Szabolcs-Szatmár-Bereg errichtet. Das Bistum nahm seine Tätigkeit im Sommer 1993 unter bescheidenen Verhältnissen in Nyíregyháza auf. Im Sommer des nächsten Jahres zog das bischöfliche Ordinariat nach Debrecen, wo es in das renovierte und zur Bistumszentrale umgebaute Gebäude einer katholischen Grundschule einzog.
Die Sammlung der Diözese wurde auf die Initiative von Diözesanbischof Nándor Bosák mit dem Ziel errichtet, die Bücher und die Dokumente von verwaisten Pfarreien zu bewahren. Im Frühling 1995 wurde eine Erhebung über die Bücher und die Dokumente von unbesetzten Pfarreien durchgeführt. Im Oktober 1995 begann die Einlieferung des Schriftguts in einen im Bistumsgebäude für diese Zwecke vorgesehenen Raum von 60 m2. Bibliothek und Archiv wurden zu einer gemeinsamen Institution vereint und am 30. Dezember 1995 offiziell begründet. Wegen Platzmangel zog zwischen November 1999 und Februar 2000 die gesamte Sammlung ins Erdgeschoss des Schülerheims des benachbarten katholischen Gymnasiums (des ehemaligen Ordenshauses der Piaristen) um. Bis zur Mitte der 2010er Jahre wurde es auch in diesen Räumlichkeiten zu eng für den Bestand der Institution. Deshalb zog sie im Sommer 2015 in ein traditionelles freistehendes Bürgerhaus um, das sich in der gleichen Straße wie das Schülerheim und das Bistumsgebäude befand. Hier wurde ein gemeinsamer Forschungssaal mit der Bibliothek eingerichtet, das Magazin des Archivs blieb jedoch bis 2017 an seinem alten Platz. 2017 gelangte das Schriftgut des Archivs an seinen derzeitigen Aufbewahrungsort, in den neu eingerichteten Lagerraum mit mobilem Regalsystem im Erdgeschoss des Bistumsgebäudes.
Das Archiv wird als öffentliches Privatarchiv betrieben, seine Benutzung ist kostenlos, bedarf aber der Voranmeldung und einer Forschungsgenehmigung. Sein Bestand erweitert sich durch Ad-hoc-Dokumentenabgaben, Nachlässe und Schenkungen. Eine erste Übersicht über die Bestände wurde 2014 erstellt. 2020 verwahrte das Archiv Schriftgut von Pfarreien in 41 Gemeinden. Die Laufzeit des verwahrten Schriftguts umfasst die Jahre zwischen 1737 und 2019. Der gesamte Archivbestand ist auf mittlerer Ebene bzw. auf der Ebene einzelner Schriftstücke geordnet.