Die drei frühesten Vorläufersiedlungen der Stadt, Alsógalla, Felsőgalla und Bánhida wurden erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Tatabánya entstand mit der Eröffnung des Bergwerkes im Jahre 1896, die Siedlung erhielt 1902 den Titel Kleingemeinde und wurde 1923 zur Großgemeinde erhoben. In den 1930er Jahren entstand die Idee der Vereinigung der Siedlungen, die letztendlich im Jahre 1947 verwirklicht wurde. Anschließend machte die Stadt Tatabánya eine bemerkenswerte Entwicklung durch und wurde bald Komitatssitz.
Das Archiv Tatabánya Stadt mit Komitatsrecht ist die jüngste öffentliche Sammlung der Stadt. Die Entscheidungsträger des Komitats trugen sich schon in den 1970er Jahren mit dem Gedanken ein Zweigarchiv zu errichten, aber eine praktische Umsetzung dieser Vorstellung wurde erst nach der politischen Wende möglich. 1992 fand die Selbstverwaltung der Siedlung, dass die Zeit für die Gründung eines Zweigarchivs Tatabánya des Archivs des Komitats Komárom-Esztergom mit Sitz in Esztergom gekommen sei. Die Verwaltung des Komitatssitzes schlug schon zu diesem Zeitpunkt vor, dass die Verwaltung der neuen Einrichtung binnen kurzer Zeit von der Stadt übernommen werden sollte. Zur entscheidenden Änderung kam es im Jahre 1995, als das Archiv Tatabánya Stadt mit Komitatsrecht selbständig wurde.
Da eine Aufbewahrung des Schriftgutes der im Zuge der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen der 1990er Jahre immer wieder abgeschafften bzw. umgewandelten städtischen Einrichtungen in den Magazinen der bis dahin im Bürgermeisteramt untergebrachten Sammlung nicht mehr möglich war, musste für die Aufbewahrung des immer weiter anwachsenden Archivgutes dringend eine Lösung gefunden werden. Als die Selbstverwaltung 1995 die Entscheidung fällte, das alte Rathaus von Tatabánya (das heutige Dienstleistungshaus von Felsőgalla) zu restaurieren, bot sich gleichzeitig auch die Gelegenheit, die Einrichtung mit weiteren Magazinen sowie mit den zur Erschließung des Schriftgutes notwendigen modernen Arbeits- und Forschungsräumen zu erweitern. Das Stadtarchiv empfängt nun seit 1996 in dieser neuen Umgebung, mit einem ständig anwachsenden Schriftbestand, einer Fachbibliothek und mit Wechselausstellungen die sich für die lokale Geschichte interessierenden Bürger von Tatabánya.
Unsere ältesten Dokumente sind Briefe über die Vorläufersiedlungen aus dem 18. Jahrhundert. Das Kernstück des Schriftgutes bilden die Dokumente des Stadtrates (von denen der Bestand der Plansammlung hervorzuheben ist, der die Planunterlagen der städtischen Gebäude enthält). Bedeutend sind überdies das Archivmaterial über das Bergbauwesen, die Fotosammlung und die dank der institutionellen Sammelarbeit immer weiter anwachsenden Bestände aus Privatarchiven (ausführliche Informationen über die Dokumente der Einrichtung finden Sie in dem auch online zugänglichen Bestandsverzeichnis). Unsere Einrichtung verfügt über ein landesweit einzigartiges digitales Genealogieprogramm, und außerdem veranstaltet das Archiv auch regelmäßig Wechselausstellungen und Konferenzen mit lokalem Bezug.