Die Diözese Szombathely (Steinamanger) wurde von Königin Maria Theresia im Jahre 1777 gegründet. Die neue Diözese wurde aus Teilen der Bistümer Győr (Raab), Veszprém und Zagreb (Agram) errichtet. Domkapitel der neuen Diözese wurde das frühere Kollegiatkapitel von Vasvár (Eisenburg). Nach dem ersten Weltkrieg, als Folge des Vertrags von Trianon, geriet ein Teil des Diözesangebiets jenseits der Landesgrenzen. Die österreichischen Pfarren kamen 1922 an die Apostolische Administratur Burgenland und später, im Jahre 1960, an die neu errichtete Diözese Eisenstadt. Die jugoslawischen Pfarreien zwischen der Mur und der Drau (Muraköz/Medimurje) wurden 1923 den Diözesen Lavant-Marburg (der späteren Diözese Maribor) bzw. Zagreb unterstellt.
Der ältere Teil des Archivs stammt aus dem Domkapitel Vasvár-Szombathely, in dessen Archiv seit 1224 Dokumente verwahrt werden. Als das Kapitel von Vasvár 1578 vor der Türkengefahr nach Szombathely zog, wurde das Kapitelarchiv im Turm der Burgkirche von Szombathely untergebracht. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts, nachdem die Kathedrale erbaut worden war, wurde das Kapitelarchiv in einem Saal über der Sakristei untergebracht. Die dort verwahrten Dokumente wurden mehrmals geordnet. In den 1820er Jahren wurde das Archivgut zweigeteilt. Den ersten Teil bildeten die bis Ende des 17. Jahrhunderts entstandenen Dokumente in chronologischer Reihenfolge, der zweite enthielt die nach Besitzungen geordneten neueren Akten.
Das Schriftgut des glaubwürdigen Ortes wurde vom Bestand des „Privatarchivs“ getrennt behandelt. Dieser erhöhten Aufmerksamkeit ist es zu verdanken, dass das Archiv des glaubwürdigen Ortes während des Zweiten Weltkriegs außerhalb von Szombathely in Sicherheit gebracht wurde und so bei der Bombardierung der Kathedrale am 4. März 1945 keinen Schaden erlitt. Das Privatarchiv wurde jedoch schwer beschädigt, ein Teil des Schriftguts wurde zerstört, und die erhalten gebliebenen Dokumente standen erst nach den Systematisierungsarbeiten der 1980er Jahre wieder für Forschungszwecke zur Verfügung. Das Schriftgut des Archivs des glaubwürdigen Ortes wurde 1958 in das territorial zuständige Staatliche Archiv von Szombathely (das heutige Archiv des Komitats Vas des Ungarischen Nationalarchivs) gebracht, wo es bis heute verwahrt wird.
Die Dokumente zur Geschichte der Diözese werden seit ihrer Gründung im Jahre 1777 im bischöflichen Archiv verwahrt, aber es gelangten auch einige frühere Schriftstücke aus den Jahren davor (bis 1565 zurückreichend) ins Archiv. Die im Bischofspalast verwahrten Archivalien erlitten im Laufe der Jahrhunderte bedeutende Schäden. Während des Zweiten Weltkriegs kamen die Matrikelduplikate für Jahrzehnte in den Keller, wo ihre Einbände aufgrund der Luftfeuchtigkeit und der Wassereinbrüche verschimmelten, sich lösten und teilweise zerstört wurden. 1992 wurden die Lagerräume des Archivs renoviert und erweitert. 2000 wurde ein neuer Forschungssaal und 2002 eine neue Abteilung für die einzusammelnden Pfarrarchive im Gebäude des Dominikanerklosters errichtet. 2006 zog das Archiv aus dem Bischofspalast aus und wurde im ehemaligen Kanonikerhaus gegenüber der Kathedrale untergebracht.