Das Archiv Székesfehérvár Stadt mit Komitatsrecht blickt auf eine dreihundertjährige Geschichte zurück. Vor 1950 war das Archiv Teil der lokalen Selbstverwaltung, anschließend war es bis Ende 1991 als regionale Archivstelle (Staatsarchiv Székesfehérvár, Archiv des Komitats Fejér) tätig. Seit Februar 1992 ist es wieder eine selbständige Einrichtung der städtischen Selbstverwaltung, in der das Schriftgut der Ämter, Institutionen und Wirtschaftsorgane der städtischen Selbstverwaltung aufbewahrt werden. Zu seinem Sammlungsbereich gehört die Stadt Székesfehérvár.
Die Mehrheit der Dokumente stammt aus der Frühen Neuzeit; die ersten Archivalien gehen auf das Jahr 1688, das Jahr der Vertreibung der Osmanen und der Organisation der städtischen Selbstverwaltung zurück. Das Kernstück des Archivgutes bilden die Dokumente der verschiedenen Körperschaften der städtischen Selbstverwaltung: die Sitzungsprotokolle des Stadtrates bzw. nach 1848 im Zuge der Modernisierung der Gemeindeverwaltung: Protokolle und Akten des bürgerlichen Ausschusses, des Gemeinderates, der gewählten Bürgergemeinde, der Stadtbehörden und der Munizipien. Den anderen wichtigen Teil der Dokumente der feudalen Stadtverwaltung stellten die Unterlagen, Protokolle und Schriften des Gerichts. Diese wurden zwischen 1699 und 1871 in verschiedenen Schriftreihen aufbewahrt: Akten der Straf- und Zivilprozesse, des Waisen- und des Insolvenzgerichts. Neben den Akten der verschiedenen Körperschaften enthalten auch die Dokumente von individuellen Organen wichtige stadthistorische Angaben: so die Dokumente der Beauftragten der staatlichen Obrigkeit (königliche Kommissare, später Obergespane) sowie des Vorstehers der Stadtverwaltung, des Stadtrichters und des Bürgermeisters. Von den Dokumenten der Behörden der Stadtverwaltung sind die Akten des Kataster-, Urbarial-, Kammer-, Ingenieurs- und Armenamtes und des Offizier-Hauptanwalts von bedeutendem historischem Wert.
Publikationen des Archivs: erschienen in der Reihe „Közlemények Székesfehérvár város történetéből“ [Beiträge zur Geschichte der Stadt Székesfehérvár]: http://www.albaarchivum.hu/id-38-kiadvanyaink.html