Das Ordensleben in der Gemeinschaft des Klosters Haus der Heiligen Jungfrau Maria begann 1955 zur Zeit der radikalen Kirchenverfolgung heimlich in Budapest. Obwohl unter der kommunistischen Diktatur mehrere Mitglieder der Gemeinschaft zu schweren Gefängnisstrafen verurteilt wurden, gelang es ihnen ab 1970 mehrere Grundstücke in der Nähe von Kismaros zu erwerben, wo zwischen 1982 und 1984 das erste Gebäude im Stil eines Einfamilienhauses aufgebaut wurde. 1987 erfolgte die kirchenrechtliche Gründung des Klosters als Priorat durch den Generalabt des Zisterzienserordens, der das Kloster anschließend 1993 zur Abtei erhob. Seit 1996 gehört es der Zisterzienserkongregation von Zirc an.
Das Archiv des Klosters Haus der Heiligen Jungfrau Maria kann erst auf eine Geschichte von wenigen Jahrzehnten zurückblicken. Bis 1990 konnte das Kloster nur im Geheimen für die Verwahrung der Dokumente sorgen. Die Systematisierung des Schriftguts begann 1998, nachdem der Bau des Klosters abgeschlossen und der Archivraum und seine Einrichtung fertiggestellt wurden. Vor 1990, d.h. vor der Wende, war die Verwendung eines Registrierbuchs und die Lagerung der Dokumente in einem durchsuchbaren, erschließbaren System etc. nicht möglich. Das Archiv verwahrt u.a. auch die theologisch ausgerichteten Manuskripte der Schwestern sowie Übersetzungen und französisch- bzw. deutschsprachige Korrespondenzen. Die Erschließung der Dokumente stellt sogar ein so kleines Ordensarchiv mit verhältnismäßig kurzer Vorgeschichte vor eine große Aufgabe.